Pforzheim kann den Sekt kaltstellen
SG H2Ku unterliegt fast ohne Wechselspieler dem badischen Aufstiegsaspiranten deutlich
Die Revanche ist nicht geglückt. Mit 26:34 (10:16) unterlagen die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg der TGS Pforzheim nach der knappen Hinspielniederlage im Dezember letzten Jahres nun auch im Rückspiel. Trotz des verdienten Erfolges der Gäste haderten die Herrenberger mit einigen Entscheidungen der beiden Unparteiischen.
„Es war heute schon ein sehr kurioses Spiel. Auf mehr möchte ich aber gar nicht eingehen“. Was Fabian Gerstlauer auf der abschließenden Pressekonferenz meinte, war trotz der vagen Andeutung allen Zuschauern klar. Vor allem die nach Meinung vieler Beteiligter unterschiedliche Regelauslegung in Bezug auf Stürmerfouls oder eben nicht ließ nicht nur des Trainers Seele hochkochen. Unter dem Strich musste aber auch er anerkennen, dass die Pforzheimer an diesem Abend als bessere Mannschaft das Parkett als verdiente Sieger verließen. „Ich habe heute nichts zu bemängeln“, frohlockte auch Gästecoach Florian Taafel nach dem Schlusspfiff. Auch ihm war klar, dass nach diesem Erfolg der Aufstiegssekt zumindest schon einmal kalt gestellt werden kann. Denn die letzten beiden Spiele gegen die Absteiger aus Altenheim und Steißlingen dürften nur noch Formsache sein.

Mit dem Bewusstsein über den Stellenwert der Partie im Rücken gaben die Spieler und der mitgereiste Anhang der Gäste von Beginn an Vollgas. Klar war schon zu diesem Zeitpunkt, dass die H2Ku-Männer ohne Michael Fangerow, Sven Schmitt, Max Bröhl, Marvin Seeger und Joshua Stöffler gegen den vollbesetzten Kader der TGS an ihre Grenzen gehen mussten, um eine Überraschung zu schaffen. Doch schon im ersten Abschnitt sollte es noch schlimmer kommen. Nach einem Zweikampf nach wenigen Minuten mit Pforzheims Davor Sruks musste Janne Böhm mit einer Platzwunde am Kinn ins Krankenhaus. Nach zwanzig Minuten erwischte es dann auch noch Kapitän Sascha Marquardt, der mit einer Schulterverletzung nach einem Griff in den Wurfarm ab dem Ende der ersten Hälfte nur noch zuschauen konnte.
Diese Konstellation ließen sich die cleveren Gäste natürlich nicht entgehen. Auch, weil die Hausherren zu wenige ihrer hochkarätigen Chancen nutzten, war beim Halbzeitstand von 16:10 zugunsten der TGS Pforzheim scheinbar eine Vorentscheidung gefallen.
Hoffnung keimte dennoch unter den 350 Zuschauern auf, als die SG H2Ku nur fünf Minuten brauchte, um nach dem Seitenwechsel durch Finn Böhm auf 15:18 zu verkürzen. Doch dieser Funke war genauso schnell wieder erloschen. Nach dem 21:15 ließen sich die Gäste nicht mehr aus ihrem Konzept bringen. Den Gastgebern muss man indes zugestehen, sich niemals aufgegeben zu haben. Mit aber nur noch einem Wechselspieler auf der Bank war am Ende nichts mehr zu holen. Dass der A-Jugendliche Sven Jacobs seine lange Einsatzzeit mit einer beherzten Leistung nutzte, war einer der positiven Aspekte des Abends aus Sicht der Herrenberger. Aber auch das konnte es nicht verhindern, dass die Pforzheimer Gäste den Sieg sicher über die Zeit brachten. Was für Fabian Gerstlauer blieb, war das Lob an seine übrig gebliebenen Spieler für ihr kämpferisches Auftreten bis zum Ende.
SG H2Ku: Mohr, Hummel; Theurer (4), J.Böhm, Roscic (10/davon 4 Siebenmeter), F.Böhm (2), Georg (1), Marquardt (2), Fischer (1), Mosdzien (3), Jacobs (3)