Herrenberg bekommt noch einmal die zweite Luft
SG H2Ku liefert dem Favoriten aus Bittenfeld trotz Niederlage einen großen Kampf
Der Favorit wankte, aber er fiel nicht. Beim TV Bittenfeld II mussten sich die Oberligamänner der SG H2Ku am Ende zwar mit 33:35 (16:19) geschlagen geben, sie konnten trotzdem die Bittenfelder Gemeindehalle erhobenen Hauptes verlassen. Das lag vor allem an einer starken kämpferischen Einstellung mit einen noch immer geschwächten Kader.
Mit Max Bröhl, Marvin Georg und Michael Fangerow kehrten zwar gleich drei Spieler im Vergleich zur Vorwoche in den Kader zurück, Wunderdinge konnte man von ihnen durch den Trainingsrückstand allerdings kaum erwarten. Vor allem bei Rückraumshooter Bröhl waren die Folgen des Stoßes gegen seinen Kopf vor zwei Wochen in seiner gehemmten Spielweise noch sichtbar. Zumindest eröffneten sich dadurch für Fabian Gerstlauer aber wieder mehr Möglichkeiten, der diese auch über die gesamten sechzig Minuten weidlich nutzte. Nutzen konnten ihre Einsatzzeiten auch zwei andere Spieler. Torhüter Finn Hummel, der ebenso wie Johannes Theurer viele Jahre in der Bittenfelder Nachwuchsabteilung verbrachte, glänzte an alter Wirkungsstätte mit neunzehn Paraden. Und auch der Halblinke Theurer machte nicht nur wegen seiner sieben Treffer sein bisher bestes Spiel im Trikot der SG H2Ku. „Johannes war heute mutig und zielstrebig und kommt immer besser in unsere Abläufe“, bestätigte auch sein Trainer den Aufwärtstrend bei seinem Rückraumspieler. Dass es mit einem 19:16 für die Gastgeber in die Pause ging, konnten aber auch die beiden nicht verhindern. Die Gastgeber, die ihre letzte theoretische Chance im Aufstiegskampf wahren wollten, hatten dafür ein extrem hohes Tempo vorgegeben. „Wir wollten gerade in der Tempogestaltung viel variieren“, war auch für Fabian Gerstlauer klar, in der Spielgeschwindigkeit ab und an Abstriche in Kauf zu nehmen.

Ganz und gar nicht nach seinem Geschmack verlief dann allerdings der Start in den zweiten Durchgang. Bereits in der 32. Minute zog Gerstlauer nach zwei schnellen Gegentoren und dem 21:16 die Timeout-Karte. Ruhe und Struktur sollte nach seinem Willen ins Spiel seiner Mannschaft kommen. Das gelang bis in die Schlussviertelstunde allerdings nur bedingt. Beim 30:23 zwölf Minuten vor dem Ende schien die Frage nach dem Sieger bereits klar beantwortet. Was in der Vorwoche bei der Heimniederlage gegen Neuenbürg nicht gelang, klappte aber diesmal. Die SG H2Ku bekam noch einmal die zweite Luft und kämpfte sich mit fünf Toren in Folge zurück ins Spiel.
Nach dem 30:28 verpassten es die Herrenberger allerdings mehrmals, ihren Gegner mit einem möglichen Anschlusstreffer noch mehr in Bedrängnis zu bringen. „In der Schlussphase hatten wir zu wenig Spielkontrolle mit klaren Aktionen“, trauerte Fabian Gerstlauer der möglichen Überraschung am Ende etwas nach.
Am kommenden Samstag geht es für die SG H2Ku dann in eigener Halle gegen den Aufstiegsaspiranten TGS Pforzheim.
SG H2Ku: Hummel; Theurer (7), J.Böhm (8), Seeger (5/2), Bröhl (1), Roscic (1), F.Böhm (2), Georg, Fangerow (1), Marquardt (5), Schmitt (3)