Katz und Maus mit Weinsberg gespielt

SG H2Ku erspielt sich einen verdienten Auswärtssieg beim TSV Weinsberg

Mit zwei Auswärtspunkten im Gepäck kehrten die Oberligahandballer der SG H2Ku Herrenberg von ihrer Fahrt zum TSV Weinsberg zurück. Das 36:31 (17:13) war am Ende hochverdient und festigte gleichzeitig den neunten Tabellenplatz. Der Gastgeber hat nach dieser Heimniederlage den Klassenerhalt dagegen immer noch nicht sicher.

Spiele gegen den TSV Weinsberg sind meist eine hochemotionale Angelegenheit, vielleicht etwas mehr als gegen andere Teams. Warum dies so ist, kann wohl keiner so richtig beantworten, doch bereits im Hinspiel ging es hoch her. Und auch diesmal standen vier rote Karten, inclusive einer blauen Karte für Weinsbergs Jan König, im Spielprotokoll. Die Partie war dennoch weit davon entfernt, grob unfair gewesen zu sein. Dass die restlichen drei roten Karten allesamt an Herrenberger Spieler verteilt wurden, hatte ebenso wenig mit einer überharten Gangart von H2Ku zu tun.

Finn Böhm setzt sich gegen gleich drei Weinsberger durch / Foto: P. Gebhardt (Archiv)

Die Gäste, die durch den sehr kurzfristigen Ausfall von Torhüter Finn Hummel mit Georg Mohr nur einen Torhüter aufbieten konnten, starteten fulminant in die Partie. Das 5:2 durch Linksaußen Marvin Seeger war das Produkt eines effektiven Angriffs und einer flinken und offensiv ausgerichteten Abwehrarbeit. Der TSV Weinsberg beteiligte sich danach aber ebenfalls am Spiel. Angetrieben von Sven König gelang den Gastgebern das 6:6 nach zehn Minuten. Es war der Beginn eines regelrechten Katz-und-Maus- Spiels der Herrenberger mit ihrem Gegner. Auf 9:6 legte Herrenberg wieder vor, später auf 13:9 durch Janne Böhm. Und wieder kämpften sich die Hausherren zum Gleichstand auf 13:13 sieben Minuten vor der Pause heran. Doch auch hier wieder das gleiche Bild: Bis zur Halbzeit gelang Weinsberg kein Treffer mehr, die SG H2Ku nahm ein beruhigendes 17:13 in die Kabine.

Das für die Gastgeber zermürbende Spiel fand auch in der zweiten Hälfte seine Fortsetzung. Nach drei Treffern zum Anschluss von 16:17 mussten sich die Herrenberger nur kurz schütteln, um ihrerseits in der 43. Minute auf 24:20 vorzulegen. Es folgte die einzige Phase, in der die Gäste aus dem Gäu kurzzeitig in Bedrängnis kamen. Einer glatt roten Karte für Herrenbergs Janne Böhm und nachfolgend noch zwei Minuten für den überzeugenden Leon Fischer ließen die Weinsberger binnen kürzester Zeit wieder ein 24:24 folgen. Doch aus diesmal konterten die H2Ku-Männer: „Das war heute spielentscheidend. Wir hatten stets eine Antwort parat“, frohlockte nach Spielende Coach Fabian Gerstlauer.

Und so konnte er erfreut mit ansehen, wie sich sein geschlossen auftretendes Team wieder zum 29:26 freischwimmen konnte. Die zweite rote Karte, diesmal für Sascha Marquardt acht Minuten vor dem Ende, konnte am Spielverlauf auch nichts mehr ändern. Als zehn Sekunden vor dem Ende längst alles entschieden war, leistete sich Jan König auf Weinsberger Seite noch eine Tätlichkeit gegen Max Bröhl. Nach der folgenden Rudelbildung wurde auch Bröhl, der nach einem Schlag gegen ihn länger behandelt werden musste, mit einer roten Karte bestraft.

Am kommenden Samstag empfangen die H2Ku-Männer um 20 Uhr den HC Neuenbürg.

SG H2Ku: Mohr; Theurer (1), J.Böhm (3), Seeger (4), Bröhl (3), Roscic (4), F.Böhm (4), Marquardt (5), Schmitt, Fischer (8), Mosdzien (4/1), Jacobs